Geschichte des Rettungsdienstes in Schwanheim

1902

Einen organisierten Rettungsdienst in Schwanheim gab es ab 1902 mit der Gründung des "Krankenwagen-Vereins" durch den Gärtner Philipp Kohaut. Dieser Verein beschaffte eine Kutsche, die ausschließlich als Krankenwagen diente. Bis dahin wurden schwer Verletzte und Erkrankte in Selbsthilfe auf bäuerlichen Fuhrwerken in ein Krankenhaus nach Höchst oder Frankfurt gebracht. Außerdem wurden Fahrräder mit daran befestigten Tragen eingesetzt. Der größere Krankenwagenverein trat 1923 mit dem kleineren Schwanheimer Roten Kreuz bei.

1928

Es wird der erste motorisierte Krankenwagen in Dienst gestellt. In diese Zeit fällt auch der Bau der Staustufe Griesheim und der Krankenwagen war ständig im Einsatz. Ein weiterer Krankenwagen kam hinzu. Die Hersteller der Krankenwagen waren Horch und Adler. Das Rote Kreuz in Schwanheim war der öffentliche Rettungsdienst der Gemeinde "Schwanheim am Main", die 1928 ihre Selbständigkeit verlor, in die Stadt Frankfurt am Main eingemeindet wurde und ein Stadtteil wurde. Die Gemeinde ließ sich dabei vertraglich von der Stadt versichern, dass die "Unterstützung der [...] Sanitätskolonne vom Roten Kreuz" in Schwanheim "nach den für Frankfurt aufgestellten Grundsätzen wenigstens aber in dem bisherigen Umfange" aufrecht erhalten werden muss.

1950

Im Jahr 1950 musste das Frankfurter Rote Kreuz, das 1948 neu gegründet worden war und zu dem das Schwanheimer Rote Kreuz gehörte, den Krankentransportdienst einstellen. Die Aufgabe wurde vom Magistrat der Stadt Frankfurt an die Feuerwehr übertragen, die dazu sechs Fahrzeuge und einen Teil der hauptamtlichen DRK-Mitarbeiter ("Heilgehilfen") übernahm. Ob auch der DRK-Krankentransport in Schwanheim ganz eingestellt wurde, wissen wir nicht. Der nächste Krankenwagen der Berufsfeuerwehr war in Höchst stationiert.

1964

Seit 1964, vielleicht auch schon seit 1963, gibt es wieder einen öffentlichen Krankentransport in Schwanheim, und er wird vom Roten Kreuz wahrgenommen. In dieser Zeit unterschied man noch nicht zwischen Rettungsdienst (Behandlung und Transport von Notfallpatienten) und dem Krankentransport für Nicht-Notfallpatienten.

1971

In 1971 erhält die Ortsvereinigung die amtliche Anerkennung als Zivildienststelle. Dadurch wird es möglich, dass auch Zivildienstleistende im Krankentransport und Rettungsdienst eingesetzt werden können. Zunächst waren es drei, später dann sechs Zivildienstleistende.  Dadurch ist es möglich, dass der Krankenwagen, als einziger der Ortsvereinigungen des Roten Kreuzes in Frankfurt, ab 1973 täglich im Einsatz ist. In 1984 übernehmen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer an den Wochenenden das Steuer der beiden in Schwanheim stationierten Krankentransportwagen.

1997

Eine Reorganisation des Rettungsdienstes in der ganzen Stadt führte in 1997 zur endgültigen Schließung der Rettungswache Schwanheim. Zuletzt arbeiteten hier 16 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Frankfurter Roten Kreuzes im Schichtdienst. Wird heute in Schwanheim ein Rettungswagen benötigt, kommt er seitdem meistens von der Feuerwache in Nied (ASB) oder seit 2011 auch von der neuen "Teilbereichswache" in Niederrad (MHD). Der DRK-Rettungsdienst in Frankfurt deckt andere Gebiete in Frankfurt ab.

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